TOURBERICHT ETAPPE 22

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THE LONG WAY HOME - Westroute Africa
Distance is no longer a problem - grüßt ein Plakat bei der Ankunft in Tansania - na wir werfen sehen...
Morgen früh starten wir auf einer Route quer durch die beiden Kongos zurück nach Deutschland - mit ungewissen Strassenzuständen und rudimentärer Infrastruktur ein echtes Abenteuer auf einer der wildesten Strecken durch Afrika.
Wir nutzen die Zeit um unsere Vorräte und Ausrüstung in den gut sortieren Läden in Daressalam aufzustocken und genießen zwischendurch den Ausblick auf den Ozean.
Wir werden versuchen von unterwegs täglich eine kurze Meldung - und wenn es möglich ist auch Bilder zu posten.
Ein bißchen Daumendrücken schadet sicher nicht...

 

1.Tag:

 

Daressalam - Mbeya
850km in 15,5 Stunden - ein guter Showdown für diese Etappe...
Schlechte Straßen und viele LKW gehören ja zum normalen Erlebnis auf den Überlandstrecken in Tansania, Sehr unerfreulich waren heute die schikanösen Polizeikontrollen die ein harmonisches Dahinrollen nicht aufkommen ließen. Wir freuen uns morgen nach Sambia auszureisen...

 

2.Tag:

 

03.09. Mbeya - Serenje 730km 12h

Grenzübertritt nach Sambia. Seit letztem Jahr wurde das neue Grenzgebäude eingeweiht - Resultat: noch mehr Bürokratie und Anlaufstationen - ein Traum. Morgen queren wir in den Kongo

 

3. Tag:

 

04.09 Serenje - Lumbumbashi 580km 13.5 h

Zum warmfahren etwas über 350km zur Kongogrenze. Wir nehmen einen kleinen Übergang mit wenig Verkehr und eher niedlichen Korruptionsanträgen. Als wir auf die Hauptstrecke einschwenken (kurze Zwischeninfo: die peage für die knapp 100 km nach Lumbumbashi kostet pro Pick-up 50$ - ein Eimer in der Station ist randvoll mit 50 und 100€ Scheinen gefüllt...) wird das Verhalten der zahlreichen Uniformierten lästig - ohne Scheu wird als einzige Lösung für die erfundenen Probleme nach Geld gefragt - im Einzelfall noch eher amüsant, alle paar Kilometer jedoch unerfreulich und einfach nur noch bedenklich - was ist denn hier los? Wir sind neugierig auf den Rest des Landes...

 

4. Tag:

 

05.09 Irgendwo ca. 499 km
Erst guter Teer dann gute Piste der Rest Kongo wie man es sich
Vorstellt -weit weit weg....
Unglaublich dass es ein Land mit so rudimentärer Infrastruktur noch gibt - aber auch sehr gut

 

5. Tag:

 

06.09 220kn 10h bis jetzt
Sind in kanina und tanken dreckigen Diesel aus Kanistern
Die Nationalstrasse1 ist öfters in schlechtem Zustand meistens jedoch in sehr schlechtem. Tiefe Spurrillen, Felspassagen und wilde Verschränkungen Kongo wie wir es uns vorgestellt haben
Wir wollen noch ein Stück aus der "Stadt" fahren und campen.

 

6. Tag:

 

Wir haben den Vormittag frei, einige brechen schon früh auf um Tiere zu beobachten und zu den Murchinson Wasserfällen zu fahren. Hier wird der ansonsten mehrere hundert Meter breite Nil durch einen nur 7m breiten Spalt gepresst.

Später treffen wir uns zu einer Bootsfahrt den Nil hinauf um die riesigen Krokodile und Nilpfere aus der Nähe zu bewundern.

Durch dichten Dschungel führt unsere Weiterfahrt aus dem Park hinaus, wir folgen dem Nil nach Osten Richtung Victoria See. Dies gilt als eine der Quellen des Nils.

Wir übernachten in der wunderschönen „The Haven“ Lodge mit Blick auf die Nilstromschnellen. Auch heute geht niemand früh ins Bett.

 

7. Tag:

 

07.09
Kongo-erstaunlich wie wenig entwickelt es hier ist. Leider gibt es auch kaum echte Wildnis sondern schlecht ausgebeutete Natur und Brandrodung. Die Fahrt ist lang, wir stehen an einer Brückenbaustelle und verschenken unsere Säge, lassen einen Arbeiter im Amarok probesitzen -das scheint zu beeindrucken und verkürzt Diskussion und Wartezeit.Bei Dunkelheit erreichen wir Millionenstadt Mvuji Maji, keine Tankstelle, kein Geldautomat, keine Coca Cola -einesehr abgelegene andere Welt… Morgen geht es weiter nach Westen -der kritische Teil der Kongostrecke wartet auf uns.

 

8. Tag:

 

-

 

9. Tag:

 

10.09. Kinshasa 850km 15h

Wir folgen einer guten Behelfspiste neben der Strassenbaustelle, kurz darauf können wir sogar auf der neuen Trasse fahren und kommen sehr gut voran. Leider werfen uns die Formalitäten (an verschiedenen Stellen müssen alle Daten aufgeschrieben werden) um mehrere Stunden zurück. Irgendwann beginnt der Teer und mit den letzten Tropfen Diesel im Tank erreichen wir um 14:00 Kikwit.

Wir beschließen es weiter bis Kinshasa zu versuchen. Auf gutem Teer und mit wenigen Kontrollen schlängeln wir und an defekten Lastwagen und sonstigen Hindernissen nach Westen.

Um 22:30 stoßen wir im Hotel auf unsere Kongodurchquerung an.

 

 

10. Tag:

 

11.09
Haben ausgeschlafen, die Vorräte aufgestockt und ausnahmsweise mal gefrühstückt. In den letzten zwei Tagen wollen wir ca 10km Luftlinie zurücklegen: nach Brazaville auf der anderen Seite des Kongo.
Den Rest des Tages sind wir die gut 300km zur Luozi Fähre gefahren.
Am Ankeger ist viel los von der Fähre jedoch keine Spur. Wir warten am Kongostrand.

 

11. Tag:

 

12.09 Brazzaville ca 300km
Als wir am Morgen zurück zur Fähre kommen warten schon einige Autos.
Das wird dauern denken wir. Aber das Fährpersonal erinnert dass wir gestern schon gewartet hatten und wir dürfen auf den ersten Abfahrten mitfahren. Auch die Grenze läuft vollkommen problemlos.
Wiedereinnahm erstaunlich wie unterschiedlich zwei Nachbarländer sein können - der "kleine" Kongo wirkt deutlich entwickelter

 

12. Tag:

 

13.09 620km Brazaville - Äquator 9h
Der Tag fängt gut an: eine Polizeieskorte begleitet uns über die brandneue Autobahn nach Norden Danach fast durchgehend makellose Teerstrasse Leider nimmt die Korriptionsvereitschaft exponential zur Entfernung von der Hauptstadt zu - nervend.
Am Abend kurzer Stopp beim weltweit wohl unspektakulärsten Äquator Monument. Machen Camp im Busch.

 

13. Tag:

 

14.09. 650km 11h Äquator - Grenze Kamerun

Nach einem kurzen Versorgungsstopp in Ouesso fahren wir auf einer neuen Teerstrasse Richtung der Grenze von Kamerun. Die Strecke führt durch unberührten Regenwald und ist bisher der landschaftliche Höhepunkt der Strecke. Als aus Teer dann auch noch eine schmale Piste durch den Dschungel wird sind wir vollkommen begeistert.

Bei der Einreise nach Kamerun offenbart sich ein gewisser Kontrollwahn. Mehrfach werden die Amarok durchsucht. Alles zu unserer Sicherheit - sie wissen ja Boko Haram..

Wir campen auf einer freien Stelle im Busch.

 

14. Tag:

 

15.09. Grenze - Yaounde 450km 11h
Die Strecke führt weiter als schmale Piste durch schönen Regenwald. Einsetzender Regen macht die Fahrt noch etwas interessanter. Ein Holzlaster ist an einer Gefällstrecke ins rutschen gekommen und blockiert die Strecke, wir können aber durch den Busch ausweichen. Leider setzt sich der Kontrollwahn auf der Fahrt nach Norden fort. Zoll, Polizei, Gendarmerie, Forstbehörde, Verkehrssicherheitsbehörde, lokale Polizei... Alle sind sehr um unsere Sicherheit besorgt und müssen deshalb unbedingt -meist sehr planlos - unsere Papiere kontrollieren oder den Inhalt der Fahrzeuge inspizieren. Auf den 400km Strecke sind es rund 20 verschiede Posten. Irgendwann ist es dann auch nicht mehr amüsant, sondern einfach nur nervend und wir sind froh wenn wir Kamerun demnächst verlassen. In unserem Hotel in Yaounde findet - Ironie des Schicksals - dann auch noch die Konferenz der Polizeichefs Zentralafrikas statt...

 

15. Tag:

 

16.09 Yaounde - Mamfe 500km 10h

Ein entspannter Fahrtag durch die Hügel und Berge nördlich der Hauptstadt. Immer noch viele Kontrollen, jedoch deutlich freundlicher und unkomplizierter, manchmal werden wir sogar einfach durchgewunken. Wir übernachten in einem hotelkomplex der den morbiden Charme eines vergessenen Tempels hat.

 

16. Tag:

 

17 und 16.09.
Ca 1100km Nigeriatransit
Weil die Botschaft in Berlin die Sicherheitslage in Land für zu gefährlich hält hätten wir fast keine Visa bekommen.
Die Wahrheit ist - es ist deutlich wahrscheinlicher im nigerianischen Strassenverkehr zu sterben, als von Boko Haram entführt zu werden.
Viele der Fahrzeuge bewegen sich nur noch durch schiere Willenskraft und ausgeprägter todessehnsucht ihrer Fahrer. Schrott, Baureihen, Dieselqualm, latente Agression; unzählige Kontrollen. und Verfalll. Der Chef der Immigrationen am kleinen Grenzübergang zu Benin zeigt deutliche Charakterzüge von Herrn Kurtz - lachend, schimpfend und monologisierend fertigt er unsere Pässe langsam ab. Wo ist die versteckte Kamera? Im Dunklen kommen wir in der historischen Stadt Abomey an - wir liegen einen Tag vor unserem Zeitplan und wollen Benin etwas genauer erkunden.

 

17. Tag:

 

17 und 16.09.
Ca 1100km Nigeriatransit
Weil die Botschaft in Berlin die Sicherheitslage in Land für zu gefährlich hält hätten wir fast keine Visa bekommen.
Die Wahrheit ist - es ist deutlich wahrscheinlicher im nigerianischen Strassenverkehr zu sterben, als von Boko Haram entführt zu werden.
Viele der Fahrzeuge bewegen sich nur noch durch schiere Willenskraft und ausgeprägter todessehnsucht ihrer Fahrer. Schrott, Baureihen, Dieselqualm, latente Agression; unzählige Kontrollen. und Verfalll. Der Chef der Immigrationen am kleinen Grenzübergang zu Benin zeigt deutliche Charakterzüge von Herrn Kurtz - lachend, schimpfend und monologisierend fertigt er unsere Pässe langsam ab. Wo ist die versteckte Kamera? Im Dunklen kommen wir in der historischen Stadt Abomey an - wir liegen einen Tag vor unserem Zeitplan und wollen Benin etwas genauer erkunden.

 

 

 

 

 

 

 

18. Tag:

 

19.09. 440km 6,5h
Nattingou
Am Vormittag besichtigen wir die Ruinen des Königreichs Dahomey und besorgen die Autoversicherung für Westafrika.
Auf der Teerstrasse nach Norden schlängeln wir uns zwischen Lastwagen und tiefen Schlaglöchern voran. Im Hotel verfolgen wir gespannt die Entwicklung in Burkina Faso.
Morgen wollen wir beim Besichtigen eines Nationalparks auch der nahe gelegenen Grenze einen Besuch abstatten...

 

19. Tag:

 

20.09.
Sonntagsausflug - no walk in the park...
Nach teilweise ziemlich anstrengenden Tagen wollten wir heute einen entspannten Ausflug in einen nah gelegenen Nationalpark machen.
Regenzeit heißt hier jedoch: Wasser, Schlamm und keine Tiere.
Wir versuchen den Park nach Norden zu durchqueren stehen aber bald bis fast bis zu den Türgriffen in einem See - kein durchkommen.
Wir verlieren ein Nummernschild und versenken bei der Suche einen Amarok gründlich im Schlamm.
Der Lohn: 5 Impalas, 4 Etwas größere Antilopen und ein paar Paviane .gute Nachricht/ Grenze scheint offen.

 

20. Tag:

 

21.09.
Benin - Burkina Faso - Benin 500km 11h
Falscher Ort, Falsche Zeit...
Nachdem wir die letzten Tage die Situation in Burkina beobachtet hatten und die letzten Meldungen positv waren, fahren wir zur Grenze.
Die Grenze ist offen, an den Checkpoints sagt man uns die Lage sei ruhig. Problemlos fahren wir ins Land.
Am Ortseinang einer Kleinstadt rät uns der Polizeiposten die Innenstadt wegen einer Demonstration zu umfahren. Während wir durch die Seitenstraßen fahren fällt plötzlich eine aufgebrachte Menschenmenge mit Steinen und Prügeln über uns her. Mit beruhigenden Worten und der Beteuerung wir sind Touristen ist nichts zu machen. Scheiben werden eingeschlagen, Motorradpulks jagen uns. Drei Fahrzeuge entkommen Richtung Benin. etwas besonnenere Menschen bringen ein weiteres Fahrzeug zu einem Gendamerieposten, der letzte Amarok rettet sich in eine Polizeistation. Während wir warten dass sich die Situation beruhigt beobachten wir die Panzerkonvois die ins 200km entfernte Ouagadogou aufbrechen. Als wir nach ein paar Stunden nach Benin zurückfahren sind sowohl in Burkina Faso als auch in Benin alle Menschen sehr bestürzt. Offensichtlich wurden unsere Amarok für Militärfahrzeuge gehalten...
Wir sammeln uns wieder im Hotel Tata. Langsam lässt der Schreck nach.
Wir werden die Fahrt nach Togo fortsetzen.

 

21. Tag:

 

22.09. Nordirinnen - Lome
550km 11h
Togo Ecodrive
Wir verkleben die kaputten Scheiben und machen uns auf den Umweg nach Süden. Der Gtenzübertritt ist etwas langwierig, aber danach überrascht Togo durch komplett fehlende Checkpoints im Landesinneren. Endlich ein Land ohne Kontrolparanoia. Auch die Straßen sind recht brauchbar. Leider hält unsere Fensterreparatur nur bis knapp 80km/h. Das Zebra schafft so einen Durchschnittsverbrauch von glatten 7l/100km. Die anderen knapp drüber. Nur vorran kommen wir nicht wirklich und die letzten Kilometer im Dunklen brauchen Konzentration.
Wir werden mit einem leckeren Abendessen belohnt.

 

22. Tag:

 

23.09. Lome – Elmina (Ghana) 370km 10h

Nach einen zeitigen Frühstück fahren wir ohne Visum dafür mit mulmigen Gefühl zur ghanesischen Grenze direkt an der Stadtgrenze von Lome.

Ghana will sich deutlkch von den frankophonen Nachbarländern absetzten und mischt afrikanischen Grenzprozeduren mit Fingerabdruckscannern, Kameras, Passscannern und dazu dem obligatorischen Einreisezettel. Der Chef der Einreisebehörde lässt sich zu unserem Glück und zu seinem persönlichen Vorteil dazu herab uns „72 Std. Emergecyvisa“  für 100 Dollar auszustellen. Auf gut ausgebauter Straße rollen wir nach Westen. Offensichtlich ist Ghana ein Lieblingsland internationaler Hilfsorganistationen, liegt es daran, das hier englisch gesprochen wird? Auch die Vielfalt der verschiedenen Interpretationen christlicher Kirchen beeindrucken. Mühsam quälen wir uns auf einer Umgehungsstrasse durch die Hauptstadt Accra und rechtzeitig nach Sonnenuntergang erreichen wir ein schönes Resort direkt am Strand. Das Angebot von Cocktails bis Golfplatz überfordert uns fast.

 

23. Tag:

 

24.09. Elmina – Grenze 250km 8h

Nur noch ein Katzensprung bis zur Grenze und danach zu unserem Tagesziel Abidjan in der Elfenbeinküste. Melina fliegt aus Deutschland mit einem Paket Scheiben ein und der VW Importeur ist mit seiner Mannschaft in Wartestellung. Aber es kommt anders.

Wir sind früh an der Grenze, als wir unser Visumsproblem (auch für die Elfenbeinküste haben wird keines) ansprechen, fährt mich ein netter ghanesischer Grenzbeamter auf die andere Seite der Grenze, damit wir das Procedere dort herausfinden können.

Leider mit unbefriedigendem Ergebnis – ohne Visum keine Einreise möglich – am besten zurück nach Accra. Dies würde jedoch bedeuten, dass unser Emergencyvisum ausläuft und wir auch dieses verlängern müssten, was mehrere Tage Wartezeit und Behördenrennnerei bedeuten würde. Nach mehreren Telefonaten bietet ein Grenzpolizist an mit unseren Pässen nach Abidjan zu fahren und dort bei der Einreisebehörde Visa für uns zu besorgen. In 24h wäre alles erledigt.

Also übergeben wir die Pässe und die „Spezialvisgebühren“ und suchen ein einfaches Camp an der Küste.

 

24. Tag:

 

25.09. Grenze – Abidjan 225km 6h

Ziemlich gespannt fahren wir zurück zur Grenze – ob das alles geklappt hat? Aber tatsächlich, an der ghanesischen Grenzstation liegen schon unsere Pässe mit einer Genehmigungsnummer für Visa. Nach dem üblichen etwas langwierigen Prozedere sind wir reisen wir in die Elfenbeinküste ein – zwar immer noch ohne Visumsstepel – diesen müssen wir uns bei der Einreisebehörde noch besorgen, aber immerhin. Ob es Europa auch solche kreativen Lösungsansätze gegeben hätte?

In Abijan lassen wir die beschädigten Autos bei VW und fahren in ein Guesthouse am Rand des Zentrums – ein paar Stunden zum Ausspannen tun uns gut.

 

25. Tag:

 

26.09. Abidjan – Kohorgo 610km 10h

Am nächsten Morgen müssen wir nur noch kurz warten bis die Amaroks wieder startklar sind, sogar eine Frontscheibe hat der Werkstattleiter irgendwoher aufgetrieben. Über eine perfekt ausgebaute Autobahn fahren wir nach Yamasoukro – hier hat der Präsident seinen Geburtsort zur Hauptstadt gemacht und durch einige außergewöhnliche Architekturperlen aufgewertet. Der unbestrittene Höhepunkt ist sicherlich der Nachbau des Petersdomes in Originalgröße...

Weiter nach Norden, kurz vor der Grenze nach Mali finden wir ein einfaches Hotel – in manchen Zimmern gibt es Licht, in manchen geht die Dusche, andere sind klimatisiert – das übliche Zimmeroulette.

 

26. Tag:

 

27.09. Kohorgo – Bamako (Mali) 620km 12h

Wieder eine Grenze, wieder anstehen und warten bis die Daten von 6 Fahrzeugen und 9 Personen in verschiedene Bücher und Computer eingetragen sind. Die Landschaft verändert sich deutlich, die Vegetation wird spärlicher, wir tauschen in den Sahel ein. Am Abend erreichen wir Bamako, wohl zurecht als eine der chaotischsten afrikanischen Hauptstädte bekannt. Eigentlich wollten wir hier schon am 23. sein – wir liegen 3 Tage hinter unserem Zeitplan – eigentlich nicht schlecht für fast 3000 zusätzliche Kilometer...

 

27. Tag:

 

28.09. Bamako – Kayes 620km 10h

Melina zaubert bei einem frühen Ausflug zum VW Händler schnell mal frische Bremsbeläge auf den Löwen. Unser Tagesziel ist die Grenze zum Senegal. Nach über 600km erreichen wir Kayes, hier ist das Fehlen von Touristen wegen der Gefahr von El Qaida Anschlägen und Entführungen stark zu spüren. Die Hotels verfallen, Restaurants sind geschlossen, der Ort macht einen deprimierenden Eindruck. Ein Stromausfall und knöchelhoch stehendes Wasser durch ein Gewitter verbessern das Ambiente nicht.

Zum Abendessen gibt es Cracker und Bier

 

29. Tag:

 

29.09. Kayes – Saint Louis (nein ....) – Dakar 730km 15h

Heute wollen wir durch Abkürzen der Senegalstrecke wieder in unseren Zeitplan kommen. Der Plan hält genau 10 Minuten. An unserem Orgaamarok reißt der Keilriemen. Kein Problem – schnell ist Ersatz repariert. Leider will er trotzdem nicht anspringen. Die Rücksprache  mit Spezialisten in Deutschland ist wenig ermutigend: Wahrscheinlich sind Teile ins Zahnriemengehäuse gelangt und dieser ist übersprungen – Motorschaden. Eine kleine Chance gibt es noch – evtl. ist nur ein Sensor betroffen, genau kann dies aber nur in einer Werkstatt herausgefunden werden.

Also – statt entspanntem Tag mit Fahrt zur Küste – abschleppen nach Dakar.

Der Leopard macht das Scoutingfahrzeug, der Löwe übernimmt das Schleppen – eine schier unendliche Odysse quer durch den Senegal steht bevor. Vollkommen geschafft laufen wir am Abend am Westpol Afrikas ein.

 

30. Tag:

 

30.09. Dakar – Saint Louis 250km 4,5h

Ausschlafen und entspannen für die meisten. Wir schleppen den Amarok am frühen Morgen quer durch Dakar. Nach 2,5Stunden ist dann auch der Papierkram bei der Annahme bei VW geklärt, das Auto kommt endlich in die Werkstatt, wir warten, bekommen sehr wage Aussagen zum Ergebnis der Untersuchungen und machen Pläne wie wir ohne unseren Amarok weiterfahren. Unsere Stimmung ist deutlich unter dem Nullpunkt.

Umso erstaunter sind wir, als der Amarok aus eigener Kraft auf den Hof fährt – noch nie war ich glücklicher ein fahrendes Auto zu sehen.

Zwar sind nicht mehr alle Pferde am Start und ein paar orangene Warnlämpchen leuchten munter im Tacho, aber keine häßlichen Geräusche, die lächerlichen letzten 5000km wird er noch schaffen.

Noch ein schnelles Mittagesen im Hotel und dann endlich weiter nach Norden. Bisher haben wir auf der Reise eine größere Strecke in Ost-West Richtung als zurück nach Hause Richtung Norden zurück gelegt.

In Saint Louis finden wir eine sehr schöne kleine Lodge mit leckerem Essen – der perfekte Tagesausklang.

 

31. Tag:

 

01.10.: Saint Louis  - Nouhadibou 800km 14h

Leider auch heute kein Glück – der Grenzübergang am Damm des Senegalflusses ist wegen Überschwemmung geschlossen. Statt unkompliziert und schnell nach Mauretanien einzureisen fahren wir zur Fähre nach Rosso mit all ihren Geschäftemachern, Helfern und korrupten Beamten. Ein ziemlich unangenehmer Start in den Tag und unseren Plan Mauretanien an einem Tag durchqueren können wir auch vergessen.

Danach dann fahren, fahren, fahren. Damit dies nicht zu reibungslos wird, werden wir “zu unserer Sicherheit“ an ungezählten Kontrollposten angehalten und unsere Daten aufgeschrieben – die Einheimischen passieren ungestört.

Kurz vor Nouhadibou finden wir ein neues Kitesurfer Camp – mit einem sehr späten Abendessen geht ein langer und zäher Tag zu Ende.

 

32. Tag:

 

02.10: Nouhadibou – Laayoun 900km 14h

Als der stempelbevollmächtigte Zöllner endlich wieder an seinem Platz sitzt geht die Ausreise im mittlerweile gut ausgebauten Grenzkomplex Mauretaniens zügig. Umso erstaunlicher ist die immer noch vollkommene Strukturfreiheit in dem verminten Niemandsland zur Westsahara. Autowracks und Pisten – mehr gibt es in dem ein paar Kilometer breiten Streifen nicht.

Auf marokkanischer Seite wieder eine beeindruckende Grenzstation, das Hin- und Herlaufen zwischen den einzelnen Behörden wird durch einen Sandsturm und drückende Hitze nicht angenehmer. Zum Glück lockt direkt hinter dem Schlagbaum eine Tankstelle mit günstigem Diesel und ein Laden mit kalten Getränken.

Wir fahren weiter nach Norden – eigentlich wollen wir nur noch bis Boudjour, als dort die Stimmung aber spürbar „abweisend“ ist und Jugendliche mit Steinen werfen hängen wir die 200km bis Laayoune noch dran bauen einen neuen Riemen im Schatten ein. Zum Glück springt der Motor danach wieder an...

Ab Agadir nehmen wir die neue Autobahn durch das Atlasgebirge nach Marrakech. Mittlerweile sind wir alle etwas geschafft. Ein sehr leckere Abendessen entschädigt für den Einsatz heute.

 

 

33. Tag:

 

04.10: Marrakech – Malaga 800km 12h

Wir wollen nach Hause und Michael muss einen Flug ab Malaga bekommen. Komplett übermüdet starten wir schon um 4:00. Leider ist das Essen gestern nicht allen gut bekommen – aber wir halten durch und sind um 10:00 am neuen Hafen von Tanger.

Tatsächlich klappt die Abfertigung sehr reibungslos, leider startet dann die Fähre mit Michaels Auto später als vermeindlich spätere und er verpasst seinen Flieger.

Im Hafen von Algeciras treffen wir uns wieder – das Tagesziel Malaga ist nur noch 150km entfernt. Wir schaffen es tatsächlich vor Einbruch der Dunkelheit anzukommen und genießen ein paar entspannte Stunden bei Tapas, Wein und hervorragendem Essen.

 

34. Tag:

 

05.10: Malaga – Pierrelatte 1500km 13h

Marathontag – da wir im Konvoi auf der Autobahn langsam unterwegs sind verabreden wir uns für das Abendessen in einem Hotel in südlich von Lyon. Irgendwie erschrecken uns die 1500km als Tagesetappe nicht mehr wirklich. Der Leopard läuft als erstes im Hotel ein, ein paar Gläser später der Büffel und unser treuer aber deutlich angeschlagener XW91. Noch ein paar Gläser später dann auch der Löwe und das Zebra. Amüsiert tauschen wir die Erlebnisse des Tages aus.

 

35. Tag:

 

06.10: Pierrelatte – Fulda 960km 10h

Ausrollen lassen ...

Nach 5 abenteuerlichen Wochen und nach über 12Monaten und über 50.000km auf der HansaFlex XWorld Africa sind wir auf der Zielgeraden.

Doch ganz so einfach wird es nicht, heftiger Regen und Staus bei Lyon und durch das komplette Rheintal machen das Vorankommen zäh. Trotzdem treffen wir uns alle wie besprochen um 18:00 beim VW Zentrum in Fulda.

Vielen Dank an eine tolle Crew, Sponsoren, Partner und alle Kollegen die dieses außergewöhnliche Abenteuer möglich gemacht haben.

 

 

 

 

 

 

 

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